Schwerpunkt: LESEN

 

Bereits seit 5 Jahren gibt es an der Volksschule Zederhaus den „Schwerpunkt LESEN“. Nicht erst seit den Ergebnissen der PISA -Studie, bereits vorher wussten wir, dass Lesen die Kulturtechnik Nummer 1 ist, und also dementsprechend schon von Anfang an, auch vom Elternhaus, gefördert werden muss.

Wir bieten den Kindern die verschiedensten Zugänge zum Lesen: z. B.: lesen lernen am Computer, Klassenbücherei, Leseolympiade, Leseberg, Lesefest, Bücherwurm, Buchausstellungen, Lesungen, Leseprojekte....

 

In der 2. Klasse ist der Schwerpunkt: „Kinderbücher“.

Während des ganzen Schuljahres dürfen sich die Schüler der 2. Klasse (die ja eigentlich erst gerade die Technik des Lesens erlernt haben!) aus der Klassenbücherei Bücher ausleihen, denn eine anhaltende Lesemotivation bildet sich nicht durch das Lesen von langweiligen Texten, alle Schüler den gleichen Satz zur gleichen Zeit, sondern durch spannende, für diese Altersgruppe geschriebene und illustrierte Bücher. Diese Bücher lesen die Kinder als Lese-HÜ jeden Tag daheim, bringen das Buch wieder zurück und bekommen in der Schule einen Lesetest mit ca. 20 Fragen zu dem Buch, den sie nun selbstständig in der Freiarbeit beantworten. D.h. das Buch muss gelesen sein und der 2. Klassler muss auch imstande sein, die Fragen, deren Sinn, zu verstehen.

Voraussetzung dafür ist natürlich, dass auch der Lehrer alle Bücher der Klassenbücherei gelesen hat – Lehrer sind wie Eltern Vorbilder, auch beim Lesen!

Die heurige 2. Klasse hat dabei den absoluten Rekord in der Lesemotivation geschafft. Von den 23 Schülern wurden in 9 Monaten 1.113 Bücher gelesen!

Sogar der langsamste unter ihnen brachte es auf 25 Bücher. Die Lesefleißigsten schafften sogar 75 Bücher!

Ich glaube, es gibt einige Erwachsene, die in ihrem Leben noch keine 75 Bücher gelesen haben!

Da jetzt bald die Ferien beginnen, und die Lehrer bezüglich ihrer Faulheit sowieso wieder in aller Munde sind, möchte ich hier nur erwähnen, dass 1.113 gelesene Bücher auch bedeutet, dass die Lehrerin 75 Bücher „nebenbei“ gelesen hat, von jedem Buch einen Test herausarbeitete und in dem Schuljahr insgesamt 1.113    Lesetests korrigierte – d. h. 1.113 mal 5 Minuten pro Test bedeutet 5.565 Minuten (=     93 Stunden), die nicht im Lehrplan vorgesehen sind, und deshalb auch nicht bezahlt werden! Diese Leseprojekte gibt es auch in der 3. und 4. Klasse.

Das Lese-screening (= Testverfahren zur Feststellung der Lesefähig- und Lesefertigkeit von Volksschülern), das in allen Klassen der VS-Zederhaus durchgeführt wurde,  gibt uns Recht, einige Kinder haben bereits am Ende der 2. Klasse ein Leseniveau von Ende vierter Klasse Volksschule, und viele weisen eine überdurchschnittliche Lesefähigkeit auf!

Und diesen Fleiß fand ich so bemerkenswert, um ihn auch einmal in der Zeitung zu veröffentlichen – ein Beweis, dass unsere Kinder auch in der heutigen Zeit, mit den vielen neuen und modernen Medien, noch zum Lesen motiviert und begeistert werden können.

  Rosmarie Schlick

 

 

       
Text/Bilder: Gfrerer